Zwischen Leben und Tod – Existenzielle Grenzerfahrungen in Paul Heyses Novelle „Unheilbar" (1862)
Abstract
Der Artikel untersucht Paul Heyses Novelle Unheilbar hinsichtlich der Grenzerfahrungen der vermeintlich sterbenden Marie. Von einem Arzt hat sie die fehlerhafte Diagnose einer Lungentuberkulose bekommen und hält sich fortan in einem Sanatorium auf. Der Beitrag beleuchtet zum einen, inwiefern sich Marie zwischen Lebens- und Sterbekunst auf den vermeintlichen Tod vorbereitet. Zum anderen wird das Sanatorium ebenfalls als Grenzraum zwischen Leben und Tod verstanden und als Heterotopie im Sinne Foucaults untersucht. Dabei wird das Wechselspiel zwischen Räumlichkeit und der Ich-Erzählerin Marie näher fokussiert. In ihrer Einsamkeit sieht sie ihre neue Freiheit. Sie strebt danach, sich im heterotopen Ort des Sanatoriums von gesellschaftlichen Zwängen und überholten Moralvorstellungen zu befreien.
Schlagworte
Paul Heyse; Krankheit; Tod; Sterben; Tuberkulose; Ars moriendi; Ars vivendi; Grenzerfahrung; Sanatorium; Heterotopie; Foucault; Moral; Geschlecht; Weiblichkeit
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Universität zu Köln Deutschland
https://orcid.org/0000-0002-5171-1481
Michael Fassel, Studium der ev. Theologie und Germanistik auf Lehramt. Masterstudium in Literaturwissenschaft. Promovierte 2021 mit dem Dissertationsprojekt „Auseinandersetzungen mit Demenz in der deutschsprachigen Literatur der Gegenwart. Exemplarische Lektüren“. Tätig als freiberuflicher Dozent an den Universitäten Siegen und Köln sowie als freier Literaturkritiker. Forschungsschwerpunkte: Krankheit und Literatur, Gender Studies und Psychoanalyse und Kinder- und Jugendliteratur.
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