Veröffentlicht: 2020-12-16

Gostomia und Ścinawa. Über die Herkunft der Familie Bes

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Abstract

Der Artikel beschäftigt sich mit der Frage der Herkunft der Familie Bes, einer der wichtigsten Familien im spätmittelalterlichen Herzogtum Oppeln. Der Autor greift auf das im neunzehnten Jahrhundert bemerkte Problem zurück, und zwar dass das Wappen der Familie Bes (belaubte Quellbinse) den Wappen einiger anderer Familien ähnelt. Unter Bezugnahme auf die Ergebnisse der Forschung über die Geschichte von zwei Dörfern — Gostomia (dtsch. Simsdorf) und Ścinawa (dtsch. Steinau) — die Ende des dreizehnten Jahrhunderts zwei Rittern gehörten, auf deren Siegel sich ein identisches Wappen mit belaubter Quellbinse befand, stellt der Autor fest, dass in früherer Zeit ein Jägermeister namens Otton mit den genannten
Ortschaften verbunden war. Er war Vetter von Johannes Sibote, dem Besitzer von Gostomia, und Schwiegersohn des Oppelner Kastellans — Zbroslaus von Schmitsch, des Besitzers von Ścinawa. Sowohl Gostomia als auch Ścinawa wurden an die Kirchenbehörden übergeben, aber höchstwahrscheinlich fielen sie aufgrund des Verwandtschaftsrechts an die Verwandten der Schenker zurück. Ihre weiteren bekannten Besitzer waren entsprechend Alexis von Leckinstein und der Oppelner Kastellan Simon von Steinau. Simon erscheint auf zwei privaten Urkunden der Herren von Strzelin (dtsch. Strehlen), Verwandten von Zbroslaus, was die beiden Oppelner Kastellane ebenfalls miteinander verbinden lässt. Hingegen Gostomia wurde von Alexis an das Kloster Himmelwitz übergeben. Der Ort fiel aber höchstwahrscheinlich an einen Verwandten
des Schenkers zurück, weil er circa 50 Jahre später Alexis von Simsdorf gehörte, auf dessen Siegel sich ebenfalls belaubte Quellbinse befand. Die Zeugen bei diesem Schenkungsakt waren zwei Vertreter der Familie Bes, was als eine Einwilligung in dieses Rechtsgeschäft zu deuten ist. Die beiden Alexisse, Simon und die Bes können auch aufgrund anderer genealogischer Kriterien, außer dem Wappen und Besitztum, zu einer Familie verbunden werden, und zwar: Namen, soziale Stellung und territoriale Nähe.

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Zitierregeln

Woźny, M. (2020). Gostomia und Ścinawa. Über die Herkunft der Familie Bes. Średniowiecze Polskie I Powszechne, 12, 308–323. https://doi.org/10.31261/SPiP.2020.16.13

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Bd. 12 (2020)
Veröffentlicht: 2020-12-21


ISSN: 2080-492X
eISSN: 2353-9720

Verlag, Organisation
Wydawnictwo Uniwersytetu Śląskiego | University of Silesia Press

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