Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, die Möglichkeiten der grafischen Darstellung von Organisation der Stadtverwaltung zu präsentieren. Im inhaltlichen Teil werden die wichtigsten Organe der Stadtverwaltung vorgestellt, die sich bereits im Mittelalter entwickelten, ihre endgültige Form aber erst im 16. Jahrhundert annahmen. Neben dem Amt des Bürgermeisters wird besonderes Augenmerk auf die kollektiven Organe gelegt, d.h. auf den (inneren und äußeren) Stadtrat sowie auf die später gebildete wählbare Kommunalverwaltung. Die Funktionsweise und die personelle Besetzung dieser Institutionen lassen sich bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts (bis 1755) verfolgen, als Banská Bystrica (Neusohl) im Zuge der staatlichen Bemühungen um eine Vereinheitlichung der Verwaltungsorganisation von königlichen Städten mehrere spezifische Elemente der Organisation seiner Selbstverwaltung aufgab (z.B. die Nominierung von Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters durch die Bürger, die ein Haus am Hauptmarkt besaßen, oder die jährliche Wahl des Bürgermeisters).
Für Zwecke der Analyse wurden zwei Mindmaps und drei illustrative Grafiken erstellt. Die erste Mindmap führt in die Forschung zur Stadtverwaltung im Mittelalter ein. Da viele der Mechanismen für die Wahl der einzelnen Beamten und Mitglieder der kollektiven Organe der Stadtverwaltung in dieser Zeit unbekannt waren, erwies sich diese Art der Visualisierung als geeignetes Mittel zur Darstellung des Themas. Die zweite Mindmap zeigt die administrativen Verhältnisse der Stadt in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In diesem Fall war bereits eine größere Menge an Daten für die Behandlung des Themas verfügbar, so dass die Mindmap als Mittel zur Verdeutlichung bzw. Ergänzung des speziell erstellten und entsprechend vereinfachten grafischen Schemas diente. Schließlich wurden die Perioden des 16., 17. und der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts getrennt behandelt, und zwar mit Hilfe von separaten grafischen Darstellungen der Verwaltungsmechanismen. Anhand von drei Schemata konnten die wichtigsten Entwicklungsprozesse und signifikanten Veränderungen in der Funktionsweise der grundlegenden Mechanismen des städtischen Verwaltungsapparats deutlich nachvollzogen werden.
Anschauliche Visualisierungen durch verschiedene Schemata und Mindmaps erweisen sich als willkommenes Hilfsmittel für das Studium und die Forschung im Bereich der Verwaltungsgeschichte. Die Visualisierung des Problems der Stadtverwaltung kann dazu beitragen, ihre Funktionsweise besser zu verstehen und Fragen für die weitere historische Forschung aufzuwerfen.
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Bd. 15 (2023)
Veröffentlicht: 2024-01-26