F.X. Kroetz’ Oberösterreich und C.J. Setz’ Vereinte Nationen in der Konsumtheorie
Abstract
Oberösterreich (1972) von Franz Xaver Kroetz ist ein Stück in der Gattung des neuen Volksstücks, dessen Autoren die Einleitung der Emanzipationsprozesse in der Gesellschaft auf ihre Fahnen schrieben. Grundsätzlich zeichnet sich diese Dramaturgie durch ein großes Subversionspotential aus, das gegen die bestehende Ordnung, verstanden als politisches und soziales System, darunter die in diesem Zeitraum entstehende Konsumgesellschaft, gerichtet ist. Das Drama Vereinte Nationen (2017) des österreichischen Autors Clemens J. Setz exploriert ähnliche Themen, wenngleich die
künstlerischen Mittel grundsätzlich unterschiedlich sind. Beide Stücke verbindet das Sujet der Verdinglichung eines Kindes. In Anlehnung an die Konsumtheorien von Jean Baudrillard, Zygmunt Bauman und Norbert Bolz verfolge ich im vorliegenden Artikel das Ziel, Ähnlichkeiten, Unterschiede und Wandlungen in der Denk- und Handlungsweise einer Konsumgesellschaft zu analysieren.
Schlagworte
Franz Xaver Kroetz; Clemens J. Setz; Konsumtheorie; das neue Volksstück; engagierte Literatur
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