Abstract

Zahlreiche königliche Privilegien, die die Bürger von der Steuerpflicht be- freiten, blieben seit der Jagiellonenzeit erhalten. Die Einträge dieser Bestimmungen erscheinen sowohl in den Büchern der Kronenmetrik (oft in gekürzter Form) als auch in Form von Diplo- men, die manchmal in die städtischen Kopialbücher integriert sind. Die zunehmende Anzahl an diesen Regelungen ist in der Kronenmetrik, insbesondere seit der Regierungszeit von Sigis- mund I., sichtbar, was sowohl durch eine größere Sorgfalt bei der Eintragung von vorübergehend verbindlichen Rechtsakten in die Metrik als auch durch die Intensivierung der Erlassung solcher Regelungen bei der zunehmenden (möglicherweise regelmäßigen) Verabschiedung von Schössen im Sejm zu erklären ist. Die Steuerbefreiungen lagen in der Jagiellonenzeit in der ausschließli- chen Zuständigkeit des Königs, weshalb diese Dokumente zu leges speciales gehören, die in der Opposition zu den für alle geltenden Wehrpflichtuniversalien erlassen wurden und somit unter die Kategorie des polnischen ius commune fallen. Die Steuerprivilegien dienten vor allem zur Hilfe für solche Städte, die durch Naturkatastrophen und Kriegswirren zerstört wurden. Die Be- freiungsdauer hing von der Steuerart ab, wobei das Ziel der Befreiung im Falle der längeren Befreiungen von der Grundsteuer — dem Königsschoss — am besten realisiert wurde. Die weit- aus kürzere Befreiungsfrist von der Getränkesteuer war durch ihren Konsumcharakter gerecht- fertigt, und da es sich um eine indirekte Steuer handelte, wurden die Kosten tatsächlich dem Käufer von Waren in Rechnung gestellt. Die Umstände, unter denen Steuerbefreiungen erlassen wurden, machen die Freiheitsrechte zu einem traurigen Zeugnis von häufigen Bränden, die in den meisten Fällen die Holzbebauung in den Städten der Jagiellonenzeit verschlangen.