https://doi.org/10.31261/ZDP.2019.20.04
Die römische Republik hatte mit vielen Pathologien zu kämpfen. Dazu ge- hörten Wucher, übermäßige Verschwendung, Unmäßigkeit beim Essen und Trinken, Glücksspie- le oder auch politische Korruption. Diese Erscheinungen hatten weitreichende negative soziale Auswirkungen, und der Staat versuchte sie durch Gesetze zu beseitigen. Ihre Geschichte zeigt deutlich, dass sie einen extrem niedrigen Wirkungsgrad aufwiesen. Sie wurden mit der edlen Absicht verabschiedet, die Sittlichkeit im weiten Sinne zu verbessern und das negative Phäno- men des Verschwindens der Merkmale des alten Ethos zu stoppen. Sie waren ein Ausdruck des edlen, aber leicht naiven Glaubens des römischen Gesetzgebers, dass es ausreicht, ein Problem gesetzlich zu regeln, um es als geregelt betrachten zu können. Dieser Glaube wurde mehrmals erschüttert, und die Realität dieser Regelungen ist ein weiterer Beweis dafür, dass das soziale Element immer einen Weg finden wird, Vorschriften zu umgehen, die nicht an die Bedingungen angepasst sind, unter denen es lebt.
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Bd. 12 (2019)
Veröffentlicht: 2020-04-16