Veröffentlicht: 2020-04-16

Juristische Laufbahn der Bezirksrichter in Zamość im unabhängigen polnischen Staat (bis zum 31. Dezember 1928)

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Rubrik: Rozprawy i artykuły
https://doi.org/10.31261/ZDP.2019.20.28

Abstract

Das Bezirksgericht in Zamość wurde am 1. Juni 1918 gegründet. Als Polen die Unabhängigkeit wiedererlangte, waren seine Mitarbeiter: ein Präsident, 4 Bezirksrichter, von denen einer ein Vizepräsident war, 4 Ermittlungsrichter, ein Staatsanwalt und 3 Unterstaatsan- wälte. Bis Ende 1928, bevor die Justizreform eingeführt wurde, erschienen zwei Vizepräsidenten, zusätzliche Stellen für Bezirksrichter, einen Ersatz-Ermittlungsrichter und einen Unterstaatsan- walt. Romuald Jaśkiewicz war damals ein Präsident des Bezirksgerichts in Zamość. Die erste Zusammensetzung des Gerichts bildeten Anwälte galizischer Herkunft, die jedoch größtenteils bald in den früheren preußischen Bezirk versetzt wurden, um die dort organisierte polnische Gerichtsbarkeit zu verstärken, oder in die neuen Zentralinstitutionen des wiedergeborenen pol- nischen Staates eintraten. Die vakanten Positionen wurden von örtlichen Staatsanwälten, Ermitt- lungsrichtern und Friedensrichtern sowie Anwälten besetzt, die aus dem vom Krieg zerrütteten Russland ins Land kamen und die oft über große Erfahrung im Bereich der Gerichtsbarkeit ver- fügten. Die Geschichten über ihre Rückkehr in ihre Heimat veranschaulichen die komplizierten Schicksale der Polen im vom Bürgerkrieg heimgesuchten Russland. Es war sehr schwierig, lokale vereidigte Rechtsanwälte oder Notare für die Besetzung der Gerichte in Zamość zu gewinnen. Eine Ursache dafür lag nicht nur in der geringen Anzahl polnischer Anwälte im östlichen Teil des ehemaligen Lubliner Gouvernements, sondern auch im niedrigen Gehalt des Bezirksrichters.

Bereits zu diesem Zeitpunkt wurden die Stellen der Ermittlungsrichter, manchmal auch der Unterstaatsanwälte und Friedensrichter von den geprüfte Referendaren besetzt, die ihre Pflichten stellvertretend zu erfüllen hatten, was mit der Zeit zur Norm wurde. Der Personalverkehr in diesen Posten war hoch und stand manchmal im Zusammenhang mit der Beförderung zum Bezirksrichter. In den Jahren 1918—1928 wurden 6 Ermittlungsrichter, 2 Unterstaatsanwälte und 5 Friedensrichter direkt zum Bezirksrichter in Zamość befördert. Einige der verdienten Richter erhielten nach ihrer Pensionierung gewinnbringende Stellen als Notare. Unter ihnen waren der Präsident Romuald Jaśkiewicz und vier Bezirksrichter.

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Zitierregeln

Bereza, A. (2020). Juristische Laufbahn der Bezirksrichter in Zamość im unabhängigen polnischen Staat (bis zum 31. Dezember 1928). Z Dziejów Prawa, 12, 475–493. https://doi.org/10.31261/ZDP.2019.20.28

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Bd. 12 (2019)
Veröffentlicht: 2020-04-16


ISSN: 1898-6986
eISSN: 2353-9879

Verlag, Organisation
Wydawnictwo Uniwersytetu Śląskiego | University of Silesia Press

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