Veröffentlicht: 2020-04-16

„Widersprechen Sie sich, um nach eigenen Vorstellungen referieren zu können“ — Juliusz Makarewicz über die Methode, wie man eine Vorlesung über Strafrecht der bürgerlichen Staaten im Jahr 1949 halten sollte

Adam Redzik Logo ORCID
Rubrik: Rozprawy i artykuły
https://doi.org/10.31261/ZDP.2019.20.43

Abstract

Im Artikel werden die letzten Lebensjahre des hervorragenden polnischen Rechtsanwalts Juliusz Makarewicz beschrieben. Nach 1944 blieb er in Lemberg, obwohl er dazu veranlasst wurde, nach Wrocław abzureisen. Die Erinnerungen von Schülern und Briefe an seine Familie verdeutlichen, dass er im Nachkriegspolen und im sowjetischen Lemberg keinen Unter- schied sah. Im Jahre 1946 bemühte er sich darum, Vorlesungen an der Juristischen Fakultät der sowjetisierten Universität Lemberg zu halten. Er wurde als freier Professor angestellt. Er hielt Vorträge über Strafrecht der bürgerlichen Staaten. Bald darauf wurde ein Verfahren gegen ihn eingeleitet, in dem ihm vorgeworfen wurde, dass er das bürgerliche Strafrecht nicht vom Stand- punkt des kommunistischen Strafrechts beurteilte. In dem Brief an das Bildungsministerium in Moskau vom 7. April 1947 erklärte Juliusz Makarewicz, warum er seine Vorträge nach der en-zyklopädischen und nicht nach der vergleichenden Methode hielt. Sein ganzes Leben lang führte er vergleichende strafrechtliche Untersuchungen durch, unterrichtete nach der vergleichenden Methode und stellte im sowjetischen Lemberg das sog. bürgerliche Strafrecht (also das Strafrecht des demokratischen Westens) auf enzyklopädische Art und Weise dar. Nur so konnte er seinen Ansichten treu bleiben.

Im Anhang zu diesem Artikel ist der Inhalt des Briefes von Juliusz Makarewicz an das Bil- dungsministerium in Moskau zu finden.

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Zitierregeln

Redzik, A. (2020). „Widersprechen Sie sich, um nach eigenen Vorstellungen referieren zu können“ — Juliusz Makarewicz über die Methode, wie man eine Vorlesung über Strafrecht der bürgerlichen Staaten im Jahr 1949 halten sollte. Z Dziejów Prawa, 12, 751–772. https://doi.org/10.31261/ZDP.2019.20.43

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Bd. 12 (2019)
Veröffentlicht: 2020-04-16


ISSN: 1898-6986
eISSN: 2353-9879

Verlag, Organisation
Wydawnictwo Uniwersytetu Śląskiego | University of Silesia Press

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