Wer eine gute Predigt halten will, soll den Hörern Gottes Wort verkünden und sie ermutigen, es im Alltag zu erfüllen. Die polnischen Homiletiker des XIX. und der ersten Hälfte XX. Jahrhunderts schrieben oft über die Einwirkung des Predigers auf den Willen seiner Hörer. Der Prediger soll nicht vergessen, dass das Gefühl der Freiheit zu den wichtigsten Eigenschaften des Menschen gehört. Deshalb muss er die Freiheit der Hörer schätzen, ihnen etwas vorschlagen wissen und sie dazu ermuntern, dass sie sich persönlich entscheiden können. In der Einwirkung auf den Willen der Hörer ist die Formation ihres Gewissens besonders wichtig, das der Prediger auf Gottes Wort und gute Menschenkenntnisse stützen soll. Eine wesentliche Rolle in dieser Formation spielt übernatürliche und natürliche Motivation, die u.a. durch positive Beispiele zur Ermunterung und negative zur Warnung unterstützt wird. Der große Einfluss auf die Hörer übt die Geistigkeit des Predigers, sein Gebet, seine Askese und Entsagung und schließlich Aufopferungsfähigkeit zum Wohl der Gläubigen aus. Als Beispiel des erfolgreichen Einflusses auf den Willen der Predigthörer dienen heilige und große Prediger der Kirche.