Der Begriff „Persuasion” stammt vom lateinischen „persuadere”; er bedeutet Überreden, Zureden und erfuhr viele Definitionsversuche. Polnische Wörterbücher der Nachkriegszeit erklären diesen Begriff mit der funktionellen Wortbedeutung; französische und englische Wörterbücher dagegen zeigen den Zusammenhang des Begriffes „Persuasion” mit dem Glauben, mit den Systemen der Überzeugung.
Den Stil einer Überredung kennzeichnen die Intensität typischer Ausdrücke und auch die stilistischen Bemühungen, welche sich als Ziel den Empfang der Aussage setzen. Meistens sind das abschätzende, schematisierende, ermutigende und befehlende Worte, sowie eine inhaltliche Tendenz der Worte in dieser Richtung oder gemeinsam vorkommende Worte ähnlicher Funktion.
Der Wortschatz ist sicher das am meisten verbreitete Mittel zur Bildung der Anschauung und in Konsequenz auch zur Bildung der Einstellung der Hörer. Die geeignete Auswahl der Worte in jeder Art der Kommunikation, auch in der verkündigten Predigt, hat große Bedeutung; unter anderem kann sie die Funktion der Überredung erfüllen, welche die meistverbreitete Form ist, eine Einstellung und die Ansicht der Empfänger zu beeinflussen.
Morphologische Mittel können der Aussage einen überredenden Charakter geben. Ein besonders charakteristisches Beispiel für die Beeinflussung durch Überredung ist die geeignet benutzte zeitwörtliche Kategorie der Person und die Benutzung der Zukunftsform. Auch syntaktischen Strukturen kann man persuasorischen Wert beimessen. Syntaktische Konstruktionen, welche persuasorischen Wert enthalten, haben meistens die Form eines Umstandssatzes mit Zweck und Bedingung. Eine große persuasorische Bedeutung haben auch Fragen. Im vorliegenden Artikel werden 33 Homilien von Priestern des Erzbistums Kattowitz analysiert. Diese Priester nutzten in ihren Predigten die Mittel der Persuasion. Eine Antwort darauf, in welchem Ausmaße sie bewusst handelten und ob sie absichtlich die Vorschriften der rhetorischen Kunst ausnutzten, erfordert die Durchführung einer Forschung im Bereich der Rezeption rhetorischen Kenntnisse der oben erwähnten Priester.