1918–1939 war die Katholische Aktion in Polen eine offizielle Organisation. In ihren Grundsätzen sollte sie als eine Organisation katholischer Laien gelten, die in enger Zusammenarbeit mit Kirchenhierarchie war. Die in den Grundsätzen verfolgten Ziele und gestellten Aufgaben wurden schon vorher von den Päpsten Pius X und Pius XI formuliert.
Die katholischen Laien, die sich aktiv für die Organisationstätigkeit der Katholischen Aktion eingesetzt haben, trugen zur Erneuerung des religiösen Lebens bei. Der aktive Einsatz betraf zwei Dimensionen. Die erste nahm Bezug auf das Privatleben und hatte zum Ziel, das religiöse Leben jedes Aktionsmitgliedes zu gestalten. Der auf verschiedene Art und Weise vertiefte Glaube sollte im Familienleben und im gesellschaftlichen Leben widergespiegelt werden.
Die zweite Dimension umfasste dagegen die Sphäre des gesellschaftlichen Lebens, die durch eigene persönliche Arbeit beeinflusst werden sollte. Der Einfluss wurde auf alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens ausgeübt, d.h. auf Familie, Schule sowie auf das politische und das wirtschaftliche Leben.
Der Schwerpunkt wurde besonders auf das Apostolat gelegt, das als ein Weg verstanden wurde, sich auf vielfältige Formen des gesellschaftlichen Lebens auszuwirken. Diese Idee kam aus dem bewusst werdenden Laikat, der Verantwortung für die Kirche und der Notwendigkeit, die Geistlichen bei der apostolischen Arbeit zur unterstützen, die außerstande waren, als Seelsorger in allen Milieus tätig zu sein. Dank der sozialen Aktivität der Laien bestand die Chance, auf die gesellschaftlich-politischen Änderungen einzuwirken, die in der ersten Hälfte des 20. Jhs. vor sich gingen.