Jahrhunderte lang gehörte die einstimmige lateinische Passion zu der lebendigen liturgischen Tradition der katholischen Kirche. Obwohl die Einführung der Muttersprache in die Liturgie eine Abschwächung des gregorianischen Chorals veranlasste, kann man gegenwärtig ein neues Interesse für die Choralkompositionen, welche eine Schatzkammer der Kirche sind, beobachten. In dem Artikel wird ein Vorschlag der Anwendung des gregorianischen Gesangs in der feierlichen Celebration der Passion in der erneuerten Liturgie unterbreitet. Der Passionstext in der polnischen Übersetzung wurde zu den ältesten uns bekannten Passions-Übersweisungen in Polen aus XV und XVI Jahrhundert adaptiert. In der Einleitung wird die allgemeine Charakteristik der Choralpassion, ihrer Genesis, Ausführungspraktik und ein Überblick über den Passionsgesang in Polen nach den ältesten Quellen aus den Handschriftensammlungen in Kraków und Wrocław dargestellt.