Einer der Hauptpunkte der Kritik an der Satisfaktionstheorie Anselms wird nach wie vor im Vorwurf der „juristischen Verengung“ geortet, der u.a. mangelnde Berücksichtigung der Freiheit Gottes und der Menschen im Erlösungsgeschehen beschreiben sollte. Es ist deshalb bemerkenswert, dass gerade die Vertreter der auf die Freiheit besonders aufmerksamen dramatischen Theologie – H. U. von Balthasar und R. Schwager – die Lehre des Vaters der Scholastik sorgfältig verfolgen und derer wertvolle Erkenntnisse bezüglich der Freiheit ans Licht bringen. Im Artikel wird nach den Grundlagen einer „dramatischen“ Auslegung der Satisfaktionslehre Anselms bei Balthasar und Schwager geforscht. Vor allem wird herausgestellt, dass beide Autoren die genuine Lehre Anselms über die Freiheit aus der Hülle der für uns heute missverständlichen Sprache hervorholen. Zum Schluss wird noch der Versuch unternommen, die auf diese Weise „dramatisch“ gedeutete Satisfaktionstheorie den großen Entwürfen der dramatischen Soteriologie beider Autoren zuzuordnen.
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Tom 39 Nr 1 (2006)
Opublikowane: 2021-02-10