Das in den Jahren 1966-69 erbaute kirchliche Objekt bildet einen nicht allzu hohen modernen und zugleich die traditionelle Architektur der Beskiden aufnehmenden Akzent der Landschaft dieser Umgebung. Auch ist es ein verständliches Zeichen, dass von seiner sakralen Bestimmung zeugt. Das Bindeglied zwischen der Landschaft und dem Sanktuarium bilden die niedrigen Prozessionsmauern, die samt den Grünanlagen einen integralen und den Raum einrichtenden Akzent bilden.
Die grossen Verglasungen — darin auch die farbigen Mosaikfenster, die die „Malerei der Kirche” bilden und durch ihre Koloristik an die umgebende Natur anknüpfen — bilden eine eigentümliche Eröffnung und zugleich Verschlossenheit auf die Umgebung. Die Oberflächenstruktur dagegen und die Art der Darstellung der Mosaikfensterillustrationen (die nach Bezeichnung der Plastiker selbst „musikalisch” sind) bewirken, dass in diesem Objekt eine gegenseitige Durchdringung und Vervollständigung des äusseren und inneren Raumes erfolgt. Einen einzigartigen Eindruck und Aussage hat ebenfalls der „Ruf” dieser Kirche bei der inneren Beleuchtung. Die Mosaikfenster schöpfen, ebenfalls in geistiger Hinsicht, den theologischen, biblischen und liturgischen Sinn dieses Bauwerkes mit.
Diese Kirche ist in zwei Innenräume geteilt: in den grossen und den kleinen Raum. Im grossen Raum wird nachdrücklich betont: der Altar, die Kanzel, das Tabernakel und der Taufstein. Gleichzeitig schildert er die Geschichte der Erlösung und vielmehr das christliche „Credo”, eben durch die Bilder der Mosaikfenster: „das Kommen” (die Erschaffung der Welt, der Paradiesbaum, der Advent der Menschheit, die Verkündigung, Weihnachten, das Pascha) sowie „die Zeugenschaft” (die Auferstehung, Himmelfahrt, Ergiessung des Heiligen Geistes, Sendung der Apostel und ihrer Nachfolger und — im Höhepunkt — das ewige Mahl). „Er gibt das Leben für seine Schafe” — wurde in der Mensa des Hauptaltares eingraviert, damit wurde an das Paschamahl und an das Opfer Christi am Kreuz angeknüpft, der sich als Guter Hirt (Anrufung der Kirche) für das Volk Gottes opfert, ebenfalls während eines jeden hl. Messopfers. Am Eingang befindet sich der Taufstein des „lebendigen Wassers” mit dem sich wirklich bewegenden Wasser während der Verrichtung der hl. Taufe. Das theologische „Bindeglied” zwischen der Passionsthematik im Kreuzweg, der Bussthematik (der Beichtstuhl) sowie der Auferstehungsthematik (die Mosaikfenster) ist eben die Sphäre der hl. Taufe. Der kleinere Raum knüpft an die zweitrangige Schutzheilige der Pfarrgemeinde — die Tschenstochauer Mutter Gottes an, deren Kopie in einer Reliefornamentik anbracht ist, die an die Konvention der Volkskunst anknüpft. In dieser Kapelle werden auch die täglichen Andachten abgehalten, sie schafft auch eine eigenartige konzentrierende und meditierende Stimmung, auch für das individuelle Gebet. Beide Innenräume können — je nach Bedarf — mittels durchsichtigen Wänden getrennt oder zusammengetan werden.
Die Perzeption dieser Kirche ist eine mehrschichtige Erscheinung. Die wertvollsten sind die Aussagen der Fachmänner (amtliche und nicht amtliche). Ihre allmähliche Durchdringung ins Bewusstsein und Unterbewusstsein der Empfänger ist das Beispiel der sich verändernden Meinung der Pfarrkinder über das Objekt, das anfangs Verwunderung und sogar Widerwille erregte. Eine eigentümliche Tragfähigkeit und Durchschlagkraft hatten die Aussagen über die neude Kirche bestätigt von den Journalisten und Reporter. Zum Teil hatten auch sie ihren Einfluss auf die hier immer zahlreicher eintreffenden Touristen. Die Sammlung ihrer Aussagen ist ein origineller Gedanke. Sie bilden ein eigenartiges Dokument der vergangenen Zeit. Es muss betont werden, dass seit der Fertigstellung der Kirche bis zum Jahre 1977 fast zweitausend Eintragungen der Besucher stattgefunden haben. Natürlich waren es viel mehr Personen, da sich nur einige von ihnen eingetragen haben, oder auch tat es nur einer im Namen einer grösseren Gruppe. Der schwierigste und zugleich am wenigsten in Betracht gezogene Empfänger (leider!) waren die Ortspfarrkinder in der Anfangsphase der Entstehung der Kirche in Drogomyśl. Sowohl jedoch die Meinungen verschiedener Fachmänner, als auch die zum Thema der Kirche erscheinenden Publikationen, hatten Einfluss auf die Umgestaltung der Meinung der Pfarrkinder selbst: von den Vorurteilen und Bestreitungen bis zur Akzeptation und Begeisterung. Es scheint, die Pfarrkinder haben sich schliesslich mit den entstandenen Lage abgefunden. Die positiven Meinungen über die Kirche, die sich allgemein oft wiederholten, wurden von der Kanzel aus vom hiesigen Pfarrer bei den verschiedenen Kontakten mit den Pfarrkindern immer wieder zitiert. Diese nahmen also schliesslich die Meinungen an, als ihre eigenen.
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Vol. 21 (1988)
Published: 2021-03-10

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