In den polnischen Ländern des XIX Jh. begegnen wir sehr intensive Bemühungen, die zur Erziehung zur Teilnahme am Hl. Messopfer führten. Diese Teilnahme wurde durch die Herausgabe der Gebetbücher und liturgischer Handbücher wesentlich erleichtert. Man zählt über 200 Gebetbücher und 40 Handbücher, die in den polnischen Ländern gedruckt wurden. Die in der Bibliographie angegebenen Quellen zeigen verschiedene Methoden der Teilnahme. Vorwiegend waren sie traditionell, sie stammen nämlich noch aus dem Mittelalter. Fast überall war die Methode des Amalarius von Metz bekannt und praktiziert. Wir sehen aber auch neue Proben zur Vervollständigung der traditionellen Methoden durch moralisierende und biblische Elemente. Es fehlten auch nicht Elemente aus der Aufklärungsepoche oder aus der entstehenden liturgischen Bewegung. Sehr stark wurde der Kult des Altarsakramentes betont. Er war sicher mit dem tiefen Glauben an die Gegenwart Christi im Sakrament verbunden, was natürlich nicht mit dem Opfergedanken, sondern isoliert von ihm dargestellt wurde.
Aus dem Mittelalter stammt der Brauch der sog. geistlichen Kommunion. Man konnte sie unabhängig vom eucharistischen Fastengebot empfangen und mehrmals am Tage. Sie war zugänglich Personen, die sonst der sakramentalen Kommunion beraubt waren: Gefangenen, Kranken, Greisen. Die Gebetbücher ethielten verschiedene Gebete, die während der Priesterkommunion verrichtet werden sollten. Die sakramentale Kommunion war in der ersten Hälfte des XX Jh. sehr selten. Unter den Ursachen dieses Zustandes zählt man den Einfluss des Janse-nismus, die Verbindung der Beichte mit der Hl. Kommunion und Vernachlässigungen in der Seelsorge auf.
In einer Zeit, wo die Liturgie in der lataiinischen Sprache gefeiert wurde, waren die Gebetbücher eine gute Hilfe für die Teilnahme am Hl. Messopfer. Was aber besonders unterstrichen werden muss, ist eine grosse Auswahl von originellen Messtexten in der Volkssprache. Die Analyse dieser Texte fordert jedoch eine weitere Bearbeitung.