Language:
PL
| Published:
31-12-1997
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Abstract
| pp. 25-34
Auf drei Ebenen fördert die Philosophie ein Denken, von dem die Theologie Nutzen ziehen kann: auf der Ebene der Fragestellung, auf der Ebene des Verstehens und auf der Ebene der Nachdenklichkeit. Und ein auf diesen Ebenen aufgebautes Handeln erfüllt die Bedingungen, die ein christliches Handeln voraussetzt. Die Wichtigkeit des Fragens wird mit Hinweisen auf die Entwicklung der menschlichen Sprache und die Ergebnisse der modernen Wissenschaftstheorie belegt. Hervorgehoben wird zudem die Ansicht, daß die Philosophie, die beim Antwortgeben fast völlig zerstritten ist, ihre dauerhafte Existenz allein den unaufhörlichen Fragen verdankt. Indem aber die Philosophie das Wertvolle des Fragenkönnens beweist und lehrt, trägt sie dazu bei, daß der Mensch vom Antwortgeber zum Fragenden wird, daß er aus der fixfertigen Abgeschlossenheit in eine aufnahmebereite Offenheit tritt. Und genau dies ist sowohl für die Entfaltung des Menschen, wie auch für einen authentisch persönlichen Glauben nötig. Zur Bereicherung des Menschen und seines Glaubens trägt entscheidend das bei, was seit der Antike den Kern einer jeden Philosophie ausmacht: das staunende Nachdenken. Doch die Haltung der Nachdenklichkeit setzt ein Verlangen nach dem Verstehen voraus. Erst dieses Verlangen macht die Bereitschaft und Fähigkeit zum Fragen lebendig. Dabei wird ein Verstehen-wollen, bzw. können nicht selten mit einem Wissen, das als ein sicheres Wissen erscheint, verwechselt. Tatsächlich aber stirbt jedes Verstehen wollen an der Selbstherrlichkeit eines vermeintlich ganz sicheren Wissens. Denn wo alles gewußt wird, dort gibt's kein Fragen mehr und folglich auch kein Geheimnis mehr. Die mangelnde Bereitschaft zum und um Verstehen vermindert im Endeffekt die Qualität des menschlichen Handelns. Alle Grausamkeiten und Mißerfolge der selbstsicheren, allein vom Wissen besessenen Ideologien des XX. J., sind dafür ein Beweis. Doch auf die fälschliche Ersetzung und Verwechslung des Verstehen mit dem Wissen sind auch viele kleine Fehlleistungen des täglichen Lebens zurückzuführen. Wenn nämlich jedes menschliche Handeln die Verwirklichung eines Lebensproblemes darstellt, dann muß jedem Handeln genauso wie jeder Problemlösung eine Befragung und ein Verstehen-wollen vorangehen. Ein Handeln und Wirken dem der Geist der Nachdenklichkeit fehlt, kann kaum auf ein menschenwürdiges, und noch schwieriger auf ein christliches Niveau erhoben werden.
Language:
PL
| Published:
31-12-1997
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Abstract
| pp. 35-49
In den vorliegenden Analysen wurde festgestellt, daß die Aufnahme von Aristoteles des Problems der Unendlichkeit von ihm eine Stellungnahme zu der Problemlage war, welche in der antiken Mathematik und Philosophie zumindest ein Jahrhundert vorher entstanden ist. Die Unendlichkeit in der Mathematik erschien im Zusammenhang mit der Entdeckung der Inkommensurabilität und der Einführung der Unendlichkeitsverfahren. Auf diese Angelegenheit haben die Pythagoräer ihre Aufmerksamkeit gelenkt. In einem anderen intellektuellen Medium des Großen Griechenlands, unter den Eleaten, ist das Problem der Unendlichkeit im Zusammenhang mit den ontologischen und physikalischen Proben der Verneinung des Effekts der Bewegung aufgetreten. Die bekannten Aporien von Zeno zeigten die Paradoxe, die mit dem Begriff der Unendlichkeit und der Stetigkeit verbunden sind. Aristoteles, mit Hilfe Eudoxios, bemühte sich den Schwierigkeiten, die mit der Unendlichkeit verbunden sind, zu entgehen. Deshalb, trotzdem er die Begriffsbestimmung der Unendlichkeit (der unendlichen Mengen) nicht angegeben hat, führte er die Dichotomie der aktuellen und potentiellen Unendlichkeit ein. Er selbst erklärte sich sich für das Dasein der potentiellen Unendlichkeit. Das war die Äußerung der antiken „Furcht vor der Unendlichkeit“. Die mit dem Begriff der Unendlichkeit verbundenen antiken Probleme wurden erst im XIX. Jahrhundert gelöst, als die Theorie der unendlichen Mengen (Mengenlehre) entstanden ist. Das war aber im Zusammenhang mit der Ablehnung des altertümliches Axioms, welches feststellt, daß „die Ganzheit größer als ein Teil ist“. Die aristotelische Unterscheidung auf potentielle und aktuelle Unendlichkeit hat einen beständigen Platz im Instrumentarium der Philosophen und der philosophierenden Mathematiker gefunden. Bis zum heutigen Tag herrscht unter ihnen keine Einigkeit, ob das Dasein der aktuell unendlichen Mengen akzeptiert sein soll. Eins ist sicher: Die Mathematik braucht seit der altertümlichen Zeiten irgendeine Form der Unendlichkeit.
Language:
PL
| Published:
31-12-1997
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Abstract
| pp. 51-82
Nach Zusammenzählung der Ergebnisse der durchgeführten Forschungen muß man feststellen, daß tatsächlich das einzige Kriterium der Eigenart der Mathematik, mit welchem Cantor sich bedient hat, bildete die Hinführlichkeit der Theorie zur Arithmetik der natürlichen Zahlen und nach dem Jahr 1884 die Hinführlichkeit zur Mengenlehre. Das war ein metamatematisches Kriterium, welches sich an der im neunzehnten Jahrhundert durchgeführten Arithmetisation der klassischen Mathematik stützt. Man kann glauben, daß in der Überzeugung von Cantor dieses Kriterium diese und nur diese Theorien umfaßten, welche vorher zur Mathematik auf Grund des ostensiven Kriterium angerechnet wurden und der Mengenlehre. Es war in dieser Bedeutung „geöffnet“, daß jede neue Theorie, welche man zu der Mengenlehre herabführen könnte, würde als mathematische angenommen sein. Dagegen die von Cantor unternommenen Versuche, das Kriterium der Mathematikkeit auf anderen Grundlagen: philosophischen, oder sich berufenden zu den in der Mathematik angewandten Methoden zu stützen, setzen schließlich voraus – wie es gezeigt wurde – das metamatematische Kriterium. Man muß auch betonen, daß Cantor – Schöpfer der Mengenlehre – als erster auf den Einfall gekommen ist, die Theorien, durch Herbeiführung zur Mengenlehre, zu unifizieren. Solche Auffassung wird auch gegenwärtig angenommen und einst gehörte sie zu den wesentlichen Thesen des Programmes der Logizisten. In dieser Schrift wurden auch Aussagen von Cantor berücksichtigt, welche die Zusammenhänge der Mathematik mit der Philosophie und Theologie charakterisieren. Es geht aus ihnen hervor, daß er die Mengenlehre als formale Ontologie wahrgenommen hat. Interessant sind auch seine Bemerkungen, die sich auf die dienstbare Rolle der Mengenlehre, gegenüber der Philosophie und Theologie beziehen. Die analysierten Texte geben aber keine Bestätigung der Vermutungen, daß Cantor sich noch mit irgendeiner anderen, als hier erwähnten Konzeption der Eigenart der Mathematik bedient hat.
Language:
PL
| Published:
31-12-1997
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Abstract
| pp. 83-95
La réflexion théologique, de même que la pensée biblique, est marquée par une convergence du théocentrisme et de l'anthropocentrisme. Il en résulte que l'homme devient l'objet des recherches théologiques non ,,sub occasione", mais ,,ex definitione". Dans ce contexte on peut même affirmer que l'ouverture historique du problème de l'identité de l'homme fonde la raison d'être de la théologie. La postmodernité d'aujourd'hui constitue une forme spécifique de ce problème. La théologie en postmodernité est obligée de ce concentrer surtout sur la problématique du sens de l'histoire. Ce sens s'identifie à la genèse créatrice de l'homme, c'est-à-dire, au processus de la continuation ,,rachetée" (Rédempteur) du dialogue créateur. Ce processus est pratico-social, dialectique et eschatologique. Son interprétation théologique identifiant l'histoire au ,,lieu" de l'actualisation du dialogue créateur, pourrait ranger toutes ses démarches dans le passage ,,de la rédemption à la création": du renouvellement (Rédemption) du processus créateur à son accomplissement (Création). Ainsi, l'horizon d'interprétation du sens de l'histoire est à trouver dans la théologie de la création. C'est dans cet horizon que les événements révélateurs (Israël - Jésus Christ - Eglise) deviennent les signes de fidélité de Dieu qui réalisera jusqu'au bout son Alliance Créatrice. Il semble que cet horizon d'interprétation assure la possibilité de la compréhension herméneutique de toutes les événements historiques. Tenant compte de cet horizon la pensée théologique doit rester humble ...
Language:
PL
| Published:
31-12-1997
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Abstract
| pp. 97-102
In ,,Demonstratio praedicationis apostolicae” 33 und 34 finden wir zwei symbolische Andeutungen des Kreuzes: die Anspielung an die Symbolik des Holzes, vom Lebensbaum im Paradies und vom Kreuzigungsholz und die kosmische Bedeutung des Kreuzes. Die kosmische Symbolik (bezeugt auch bei Justin und Gregor von Nyssa) ist mehr mit Schöpfung, die Idee vom Kreuz als Lebensbaum und Kreuzigungsholz mehr mit Erlösung verbunden. Die Aussage von Irenäus bezeugt die frühchristliche Lehre mit langen Tradition danach.
Language:
PL
| Published:
31-12-1997
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Abstract
| pp. 103-112
Der Artikel über den hl. Melchior Grodziecki aus Teschen (Cieszyn) besteht aus 2 Teilen. Der erste Teil behandelt Leben und Tod des Heiligen, der am 2. Juli 1995 von Papst Johannes Paul II heiliggesprochen wurde. Der zweite Teil will die Ursachen über-prüfen, die zum Märtyrertod des Heiligen und seiner 2 Gefährten im priesterlichen Amt und in der Militärseelsorge, des hl. Markus Križ und des hl. Stefan Pongracz, geführt haben. 1. Der hl. Melchior, geboren in Teschen 1584, trat in den Jesuitenorden ein und wurde in Prag 1614 zum Priester geweiht. Als Militärseelsorger wurde er Anfang 1619 in das Heer des katholischen Kaisers Mathias II einberufen. Nach Eroberung der Stadt Kaschau (Košice) in der Slowakei, weil er nicht zum kalvinistischen Glauben übertreten wollte, wurde er dort nach qualvollen Folterungen am 7. September 1619 enthauptet. 2. Es war der kalvinistische Statthalter von Siebenbürgen, Bethlen Gabor und sein General Georg Rakoczy, die den Kalvinismus in Siebenbürgen eingeführt haben und dabei waren sie so brutal und intolerant, daß sie einen Terror ohnegleichen in ihrem Land eingeführt haben. Für sie war kein Leben heilig und alle Mittel waren erlaubt, die zur Einführung des Kalvinismus führen konnten, sie waren auch jene, die die Türken zur Hilfe herbeigezogen haben. Um diesen kalvinistischen Fanatismus wenigstens etwas zu verstehen, hat sich der Autor erlaubt, diesen Fanatismus mit dem heutigen der islamischen Fundamentalisten in manchen arabischen Ländern zu vergleichen. Man muß die Existenz des Glaubensfanatismus auch in anderen Regionen Europas feststellen, darum hat sich der Autor als Ziel gestellt, vor dem Vorgehen aller Radikalen und den Weg der Liebe und der Pflege des christlichen Gewissens zu zeigen.
Language:
PL
| Published:
31-12-1997
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Abstract
| pp. 113-123
In contextu quaestionum de consectariis concordati polonici matrimonium spectantibus disputatarum principia iuris matrimonialis canonici in luce ponuntur. Demonstratur evolutio socialis et politica quae ad dualismum iuridicum in ambitu matrimoniali perdixit. Principia fundamentalia, i.d. unitas, indissolubilitas et sacramentalitas matrimonii, quae ius canonicum determinant sed tamen in iure civili minoris momenti sunt, enucleantur. In fine solutiones practicae proponuntur considerando quomodo normae concordatariae ad effectum adduci commode possint.
Language:
PL
| Published:
31-12-1997
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Abstract
| pp. 125-136
In der christlichen Pädagogik bedeutet die Erziehung eine Stärkung und die Angabe einer Richtlinie für die Entwicklung der Person, sowie die Einführung in die Welt der Werte. Dies kann in einer Atmosphäre von Liebe und Wahrheit erfolgen. Die modernen Tendenzen in der Kultur, die sich Postmodernismus nennen dringen sowohl in das heutige Denken an die Erziehung, als auch in die erzieherische Praxis ein. Der Postmodernismus erlaubt das Abweichen von traditionellen Werten und dem schöpferischen Konservatismus, welcher auf der Treue gegenüber Gott in Jesu Christi beruht. So ist der Kulturkontext der Evangelisationsmission der neunziger Jahre, welcher in der Katechese und der Seelsorge in Betracht gelogen werden sollte. Damit die katholische Religion, zu der sich die Mehrheit der Polen bekennt eine bedeutende Rolle im Leben und eine Stütze bei ihrer Erziehung werden könnte, müßte sie in ihrem Bewußtsein als eine durchdachte, persönliche Auswahl zum Ausdruck kommen. In der Situation einer Gesellschaft, die dem Prozeß der Verweltlichung und dem Agnostizismus unterworfen ist, gewinnen solche Methoden der Verkündung der Erlösungsbotschaft an Bedeutung, die das Vorfeld des Glaubens entsprechend hervorheben und eine Art von Propädeutik der Evangelisation. Sozusagen eine Vorstufe der Katechese sind. Beim Religionsunterricht in der Schule sollte mehr darauf geachtet werden Kinder und Jugendliche in der Pfarrgemeinde, die eine Glaubensgemeinschaft ist zu führen und dabei die liturgische und kirchliche Initiation zu betonen. Gleichzeitig sollten schon existierende Arbeitsformen unabhängig von der Katechese innerhalb fundamentaler Gemeinschaften, so wie katholischer Bewegungen und Vereine weiterhin entwickelt werden.